Ratgeber Schlaflosigkeit
Informationen für Betroffene und AngehörigeDie Entstehung von Schlaflosigkeit kann viele Auslöser haben. Stress und Überbelastung stehen dabei mit an erster Stelle. Dafür ist insbesondere das Stresshormon Cortisol verantwortlich, dass zu Reizbarkeit führt und das Einschlafen hinauszögert. Denn dann muss erst der erhöhte Cortisolspiegel durch Bewegung abgebaut werden. Aber auch nächtliche Atemstillstände, sog. Schlafapnoen, oder das Restless-Legs-Syndrom können Schlaflosigkeit verursachen. Schlafapnoe oder das Restless-Legs-Syndrom müssen behandelt werden. Auch ein Blick in das eigene Schlafzimmer und ein bewussterer Umgang mit dem Schlaf und der Abendgestaltung kann helfen. Denn manchmal fehlt einfach nur eine ruhige Umgebung und allabendliche Rituale, um den Schlaf einzuläuten.
Entstehung von Schlaflosigkeit
Insbesondere Stress ist ein Faktor für die Entstehung von Schlaflosigkeit. Häufig sind Menschen von Schlaflosigkeit betroffen, die in ihrem Beruf unter starkem Druck stehen, beispielsweise Manager oder Schichtarbeiter. Aber auch Eltern, Frauen in den Wechseljahren, Menschen mit starkem Übergewicht und Studenten sind von Schlaflosigkeit betroffen.
Der chronische Schlafmangel bleibt allerdings häufig unbemerkt oder wird verdrängt. Doch das rächt sich meist. Die Folge ist eine erhöhte Ausschüttung des Stresshormons Cortisol. Dieses führt zu Konzentrationsschwierigkeiten, Reizbarkeit und der Entstehung von Schlaflosigkeit. Wird der Cortisolspiegel nicht durch Bewegung abgebaut, verzögert sich das Einschlafen oft erneut.
Schlaflosigkeit: Apnoen und Restless-Legs-Syndrom
Neben Stress gibt es auch andere Gründe für die Entstehung von Schlaflosigkeit. Hier ist beispielsweise die Schlafapnoe zu nennen. Der nächtlich oft in Kombination mit Schnarchen auftretende Atemstillstand kann zu einer Schlaflosigkeit werden. Auch die Tiefe des Schlafes wird gestört und sorgt für die Entstehung von Schlaflosigkeit. Bei einer Schlafapnoe erschlafft die Rachenmuskulatur, dadurch verschließt die Zunge beim Einatmen die Atemwege. Hält die so entstehende Atempause länger als zehn Sekunden an, spricht man von einer Apnoe. Als Ursachen können Übergewicht, vergrößerte Mandeln, Polypen oder Fehlstellungen im Kieferbereich benannt werden. Apnoen treten meist bei Rückenlage auf, ihre Entstehung wird durch Zigaretten- und Alkoholkonsum oder Medikamente gefördert.
Weiterhin kann auch das Restless-Legs-Syndrom zu der Entstehung von Schlaflosigkeit führen. Dabei ist das Dopaminsystem im Gehirn gestört, dadurch verspürt der Betroffene abends ein unangenehmes Gefühl in den Waden, das durch Bewegung der Beine kompensiert werden muss. Der Schlaf wird dadurch oberflächlich und weniger erholsam. Folgen sind Tagesmüdigkeit und eine verminderte Konzentrationsfähigkeit.
Bei Schlaflosigkeit Schlafgewohnheiten überdenken
Auch ein unregelmäßiger überfordernder Lebensstil kann zur Entstehung von Schlaflosigkeit führen. Bei gesunden Schläfern dauert das Einschlafen rund eine Viertelstunde oder etwas mehr, das ist individuell unterschiedlich und kann sich auch von Tag zu Tag unterscheiden. Überdenken sollten Betroffene ihre Schlafgewohnheiten, wenn sie über einen langen Zeitraum regelmäßig trotz großer Müdigkeit mehr als eine halbe Stunde brauchen, um einzuschlafen. Dabei muss es sich aber nicht um eine Krankheit oder zu viel Stress im Alltag handeln. Manchmal wird Schlaflosigkeit auch durch eine fehlende Entspannungsphase kurz vor dem Schlafen oder einem unruhigen Schlafzimmer verursacht. Auch gute Luft ist wichtig. Morgens und abends für zehn Minuten die Fenster weit zu öffnen, sorgt für ein angenehmes Raumklima. In der Phase des Einschlafens spiegelt sich der Tagesablauf und die Abendgestaltung wider. Allabendliche Entspannung und Rituale können deshalb sinnvoll sein und die Entstehung von Schlaflosigkeit verhindern.
Miriam Schaum
Wer gut schläft, ist aktiver und ausgeglichener. Wie viele Stunden Schlaf ein Mensch jede Nacht braucht, ist unterschiedlich, dennoch wird die Bedeutung des Schlafes oft unterschätzt. Ein veränderter Lebensstil, gestiegene Leistungserwartungen und ständige Erreichbarkeit können Schlaflosigkeit verursachen. Doch nicht nur akute Müdigkeit auch Konzentrationsschwierigkeiten, Antriebslosigkeit oder eingeschränkte Leistungsfähigkeit können auf zu wenig Schlaf hindeuten und können u. U. zu einer Depression führen. Es gibt unterschiedliche Ausprägungen der Schlafstörung: Ein- und Durchschlafstörungen (Insomnien), übermäßige Tagesmüdigkeit (Hypersomnien) und Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus (Parasomnien).
Wer von Schlaflosigkeit geplagt wird, sollte nach rund einem Monat mit drei- bis viertägigen Beschwerden pro Woche den Hausarzt aufsuchen. Der Weg zur Diagnose führt meist über ein Schlaftagebuch, eine ausführliche Anamnese und Untersuchungen zur Abklärung von körperlichen Auslösern für die Schlaflosigkeit. Danach kann der Hausarzt oft schon weiterhelfen und Behandlungsmöglichkeiten vorschlagen. Sind weitere Untersuchungen für eine Diagnose nötig oder geht die nötige Behandlung über die Möglichkeiten des Hausarztes hinaus, verweist dieser den Patienten an einen Facharzt. Sind genauere Beobachtungen des Schlafes gefragt, kann der Weg ins Schlaflabor führen. Mit den dort erhobenen umfangreichen Daten kann eine eindeutige Diagnose gestellt werden.
Die Therapie der Schlaflosigkeit ist je nach Ursache verschieden. Erstes Ziel einer Therapie ist die Rückkehr zum natürlichen Schlafrhythmus des Patienten. So kann der Schlaf ein größtmögliches Maß an Erholung bringen. In vielen Fällen kann die Ursache für die Schlaflosigkeit schnell gefunden werden und liegt in einem unregelmäßigen Wach-/Schlafrhythmus, schlechten Ernährungsgewohnheiten oder Stress. Dann kann das Ändern von Gewohnheiten bereits eine erste Möglichkeit der Therapie von Schlaflosigkeit sein. Auch Entspannungsmethoden und Ruherituale können helfen, das Einschlafen zu erleichtern. Liegen der Schlaflosigkeit Depressionen zugrunde können Psychotherapie und Antidepressiva helfen.